29.03.2016
Die Digitalisierung zählt zu den Themen, die Experten und Politik derzeit am stärksten bewegen. Manche Studien kommen zu dem Ergebnis, dass immerhin 47 % der untersuchten Berufe durch Technik ersetzt werden könnten. Ob die Ersetzbarkeit von Tätigkeiten durch neue Technologien tatsächlich so ausgeprägt ist wird von anderen Experten allerdings vorsichtiger beurteilt. Doch es ist ein Gebot der Stunde, sich intensiv mit Fragen des technologischen Wandels auseinanderzusetzen.
Das Land Oberösterreich geht an diese Fragen proaktiv heran: So wurde bereits eine oberösterreichische Plattform Industrie 4.0 gegründet, von der auch schon eine Reihe von konkreten Projekten initiiert wurden bzw. geplant werden, beispielsweise:
• Im Rahmen des Innovationsassistent/innen-Programms wurden Mittel für die Förderung von „Industrie 4.0-AssistentInnen“ zur Verfügung gestellt. In der Förderperiode 2015 wurden 17 Innovationsassistent/innen gefördert, davon vier mit einem Industrie 4.0-Schwerpunkt. Für 2016 gab es schon jetzt vier Einreichungen mit Industrie 4.0-Schwerpunkt. Bei diesem Programm werden KMU gefördert, die Ihren Personalstand mit Jungakademiker/innen vergrößern, die ein konkretes Innovationsprojekt im Unternehmen umsetzen.
• Entwicklung eines Reifegrad-Modells für Industrie 4.0 mit entsprechendem Schulungs-/Trainingskonzept für eine flächendeckende Anwendung. Ziel ist es, den Unternehmen zielgerichtete Maßnahmenvorschläge an die Hand zu geben, wie diese anschlussfähig an das Thema Industrie 4.0 werden können.
Ergänzend zur Vernetzung von Praktikern sowie der Unterstützung von Betrieben gibt es jedoch bislang kaum empirische Befunde zum Wandel der Arbeitswelt im Kontext von Industrie 4.0 in Oberösterreich. Verwertbare wissenschaftliche Grundlagen über die Auswirkungen neuer Technologien auf Arbeitswelten sind aber eine wichtige Voraussetzung, um gegebenenfalls auch Rahmenbedingungen neu gestalten zu können.
Vor dem Hintergrund der Bedeutung der Industrie für die oberösterreichische Wirtschaft und den sich immer mehr verschärfenden Standortwettbewerb hat das vom Wirtschaftsresort des Landes OÖ geförderte Institut für Arbeitsforschung und Arbeitspolitik (IAA) an der Johannes Kepler Universität Linz ein Forschungsprojekt durchgeführt: „Bestandsaufnahme Arbeitspolitik in Oberösterreich – Herausforderungen und Perspektiven der Arbeitswelt im Kontext von Industrie 4.0 und veränderten Marktanforderungen“. Die Ergebnisse geben einen Einblick in den aktuellen Stand der Bereiche Arbeitsorganisation und Arbeitsgestaltung, aber auch Technisierung und Digitalisierung (Stichwort: Industrie 4.0) in der produzierenden Industrie. Das Forschungsprojekt zeigt auch Trends sowie mögliche Gestaltungs- und Problemfelder auf. Mit diesem Forschungsprojekt leistet das IAA einen wichtigen Beitrag dazu, die tatsächlichen Herausforderungen der produzierenden Betriebe im Zuge der Digitalisierung ins öffentliche Bewusstsein zu rücken.
Die Ergebnisse des Forschungsprojektes finden Sie im Forschungsbericht.
Die gesamte Presseunterlage finden Sie hier zum Download.
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